Im täglichen Leben werden Datenschutzmuster auf Mehrfachformularen, auf persönlichen Bankauszügen, auf Gehaltsabrechnungen und auf der Innenseite von Briefumschlägen verwendet. Private Informationen werden abgedeckt, indem eine neutrale öffentliche Oberfläche geschaffen wird. Das Lesen wird unmöglich gemacht, bis der Text an seinem Bestimmungsort aufgedeckt wird.
Graffiti ist Schreiben im öffentlichen Raum und beste Sichtbarkeit ist gewollt. Im September 1998 wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach Graffiti nur dann straffbar sind, wenn der Untergrund beschädigt wird. Nun sind die öffentlichen Verkehrsmittel mit noch mehr Graffiti konfrontiert. Um den Sicherheitseindruck für ihre Nutzer zu erhöhen, will die S-Bahn Berlin Graffiti verhindern.
Graffiti-Anti-Graffiti-Flächen werden auf schwer zu reinigende Kunststoffoberflächen aufgebracht. Diese neuen Folien lassen sich mit speziellen Flüssigkeiten auf Wasserbasis leicht reinigen. Zeitaufwand und Beschädigungen werden auf ein finanziell überschaubares Maß reduziert. Sollten diese Folien stark beschädigt sein, können sie einfach ausgetauscht werden.
In der Kombination zweier Phänomene (Graffiti und Innenraumgestaltung) wird das Datenschutzmuster zu der Fläche, auf der sich Vandalismus und Institution treffen. Graffiti kann als ein sich wiederholender Akt des Schreibens und Reinigens ausgeführt werden. Datenschutzmuster verdecken in diesem Fall keine Informationen. Im Gegenteil, die persönliche Information ist in ein anonymes Netz aus leerem Text eingeschrieben, das umgekehrt als Hintergrundgeräusch fungiert und Momente der Bedeutung unterstützt.